Shellac einfach erklärt

Der Shellac fällt unter die Kategorie der sog. Soak-Off-Gele. Diese können im Gegensatz zum herkömmlichen Gel mit einem acetonhaltigen Lösungsmittel anhand eines Remover Wraps eingeweicht und anschließend abgezogen werden. Daher stammt auch die Bezeichnung “Soak-Off”. 

Der Name beinhaltet zwar das Wort “Gel”, dabei handelt es sich hierbei jedoch um deutlich flexiblere Materialien. Dies indiziert weiterhin, dass diese Gele lediglich mit der Soak-Off-Methode von dem Naturnagel entfernt werden können, nicht jedoch von einem Gel oder Acryl. Die Flexibilität dieser Gele ermöglicht es ihnen erst, dass sie mit dem Naturnagel kompatibel sind. Viele “normale” Gele sind hierzu gar nicht in der Lage, da sie einfach zu fest für den weichen Naturnagel sind, welcher sich normalen Alltagsbewegungen aussetzen muss.

Die folgenden Soak-Off-Gele gibt es:

1. Shellac/ UV Polish/ Gel-Nagellack 
   
   Der Shellac ist den meisten bekannt. Er gehört zur Familie der Soak-Off Gele und wird im Rahmen dieser Methode aktuell am häufigsten genutzt. Den Shellac gibt es in sehr kräftigen, deckenden oder Nude-Tönen. Er ist sehr flexibel und passt sich den natürlichen Bewegungen des Naturnagels an. Im Auftrag ist er dünn und gleicht schon fast einem herkömmlichen Nagellack. Nur Kenner können den Shellac vom Nagellack unterscheiden.
   
   Er wird für Personen empfohlen, die von Natur aus bereits starke Nägel haben, da bei ihnen der Shellac meist länger und stabiler hält. Denn durch die Flexibilität des Shellacs ist dieser häufig nicht so strapazierfähig wie ein Gel und schon gar nicht wie ein Acryl. Es gibt jedoch auch Personen, die bereits die Erfahrung gemacht haben, dass kein Gel bei ihnen gehalten hat, der Shellac hingegen deutlich bessere Arbeit leistet.
   
   Bei Personen mit eher weichen und damit feuchten Nägeln ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass der Shellac schneller Liftings bildet und sich damit zügiger ablösen lässt.
   
   Was die Begrifflichkeit angeht, gibt es Hersteller die Unterschiede zwischen den Shellacen und UV-Nagellacken ziehen. Hierbei handelt es sich meist entweder um dasselbe oder es unterscheiden sich lediglich ein paar Inhaltsstoffe, die wiederum Einfluss auf die Haltbarkeit des Produkts haben. 
   
   So trägst du Shellac richtig auf: 
   
   Wie immer im Nageldesign wird auch hier zunächst eine Naturnagelvorbereitung durchgeführt. Dafür wird der Naturnagel einmal mit einem Buffer angeraut und gründlich gesäubert. Anschließend trägt du eine dünne Schicht des Shellac Base Coat auf und lässt sie in einem Lichthärtungsgerät aushärten. Anschließend wählst du eine Shellac Farbe und trägst diese in jeweils zwei Schichten auf, die du ebenfalls einzeln aushärtest. Als letztes kommt dann ein Shellac Top Coat inklusive Aushärtung und fertig ist das Ergebnis! Achtung vor Luftblässchen: 
   
   Achte beim auftragen des Shellacs darauf, dass keine Luftblässchen, so genannte Liftings entstehen. Kurz gesagt, entstehen die, wenn du den Naturnagel nicht ausreichend gut entfettest. Mehr zu Liftings und wie du sie verhindern kannst, findest du hier. 
   
   
2. Rubber- bzw. Gummi-Gel
   
   Es handelt sich hierbei um ein sehr gummiartiges Material, wie der Name schon verrät. Die einen nennen es “Rubber Gel”, die anderen “Gummi Gel”, doch Rubber meint letztlich nur das englische Wort für “Gummi”. Das Rubber Gel ist ähnlich ein Shellac, doch es ist noch widerstandsfähiger und gleicht damit er dem herkömmlichen Gel.
   
   Das Rubber Gel empfehle ich gerne für diejenigen, die nicht viel Zeit haben und dennoch ein festes Material brauchen. Es kann unterschiedlich aufgetragen werden. Es gibt die Möglichkeit Rubber Gel einfach in mehreren dünnen Schichten aufzutragen, beispielsweise, weil man sich mit dem "Profi-Auftrag" nicht ganz so sicher ist. Der Profi-Auftrag und damit die zweite Möglichkeit Rubber Gel aufzutragen, besagt das Auftragen des Gels mit einer kleinen Kugel. Hier verläuft der Prozess ähnlich wie beim normalen Gel, nur dass das Gummi Gel noch flexibler ist und direkt dick statt in mehreren Schichten aufgetragen wird.
   
   Und das ist das Coole an dem Gummi Gel: Du kannst es sehr dick auftragen, wie ein Gel, ohne dass du es anschließend wie eine Schichte (wie beim normalen Shellac) vom Nagel ziehen kannst. Denn wenn du Shellac zu dick aufträgst, kannst du dieses in einem Schwung wieder vom Nagel nehmen, da es nicht aushärten konnte und Blasen bildet. 
   
   Bei zu dickem Auftrag des Rubber Gels in den Rändern, kommt es jedoch dazu, dass Liftings, also Lufteinlagerungen unter dem Material, schneller entstehen. Das ist auch ähnlich wie beim normalen Gel.
   
   
3. Striplac
   
   Beim Striplac handelt es sich um ein Produkt, welches ebenfalls mithilfe der Soak-Off-Technik entfernt werden kann. Hinzu kommt hier jedoch ebenfalls die Peel-Off-Technik. Diese meint das Auftragen eines Lösungsmittels am Rande des Striplacs ohne Remover Wraps. Anschließend kann der Striplac dann von den Rändern komplett abzogen werden. 
   
   Ein Striplac kann ebenfalls bis zu 3 Wochen, wie ein Shellac, halten. Die Wahrscheinlich ist hier jedoch geringer, da der Striplac mehr ähnliche Eigenschaften wie ein normaler Nagellack hat. Die Haltbarkeit beschränkt sich hier also im Durchschnitt auf 1-2 Wochen, was einigen sicherlich auch schon ausreicht. 
   
   Er wird ohne Base Coat aufgetragen und benötigt lediglich eine Farbschicht sowie einen Top Coat.

Zusammenfassung:

Welche Technik letztlich genutzt wird, hängt voll und ganz von dem zugrundeliegenden Naturnagel ab. Es gibt sehr weiche und feuchte Nägel, für die beispielsweise der Striplac oder Shellac gar nichts wäre, da beide Produkte bloß nach ein paar Tagen schon absplittern würden. Bei Personen mit der harten und starken Nägeln, könnte der Striplac sogar mehr als zwei Wochen halten. 

Wie lange das Auftragen vom Shellac braucht, ist personenabhängig. In der Regel jedoch dauert der erste Shellac-Auftrag nicht länger als 45 Minuten. Sofern zuvor schon Shellac drauf war, dauert der Prozess etwas länger als eine Stunde. Eine vollständig neue Gelmodellage benötigt für einen Anfänger im Schnitt ca. 3 Stunden. Ich verrate euch ein Geheimnis: Bei mir dauerte die allererste Modelle 6 Stunden :). Das eigenständige Auffüllen dauert ca. eineinhalb bis 2 Stunden. Man kann also erkennen, dass Soak-Off-Techniken deutlich zeitsparender sind. 

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