Wie werde ich Nageldesigner?

Möchtest du Nageldesignerin werden? Vielleicht hast du eine Leidenschaft für Nägel und möchtest deine Kreativität ausleben? Oder vielleicht möchtest du eine Karriere im Beautybereich starten? Wie auch immer deine Gründe sein mögen, hier erfährst du, wie du Nageldesignerin werden kannst.

Schritt 1: Erfülle die gesetzlichen Anforderungen

Bevor du dich auf den Weg machst, um Nageldesignerin zu werden, musst du sicherstellen, dass du die gesetzlichen Anforderungen erfüllst. In den meisten Ländern gibt es Vorschriften, die festlegen, wer Nageldesignerin werden darf und welche Zertifizierungen erforderlich sind. Informiere dich über die Vorschriften in deinem Land oder deiner Region und sorge dafür, dass du alle notwendigen Anforderungen erfüllst, bevor du beginnst.

In Deutschland gibt es zum aktuellen Zeitpunkt keine schulischen Voraussetzungen, die es ermöglichen Nageldesignerin zu werden. Rein theoretisch also, könnte jeder sofort Nageldesignerin werden, was ich auf gar keinen Fall empfehle. Es gibt Unternehmen, die eine lange Nageldesign-Ausbildung anbieten (über mehrere Wochen), jedoch ist diese keine Voraussetzung, wie beispielsweise in vielen kaufmännischen Berufen. "Staatlich anerkannte" Berufe/Ausbildungen werden im Berufsbildungsgesetz geregelt, der Nageldesignerberuf aber nicht. 

Dennoch empfiehlt sich eine Ausbildung. Ich habe bereits über 3000 Frauen online mit meiner Nageldesign online Ausbildung ausgebildet und zertifiziert. Schau doch mal gerne vorbei.

Schritt 2: Lerne die Grundlagen

Um Nageldesignerin zu werden, musst du die Grundlagen des Nageldesigns verstehen. Das beinhaltet die Kenntnisse über Nagelwachstum, Nagelstruktur, Nagelkrankheiten und Nagelpflege. Du musst auch lernen, wie man die Produkte aufträgt, Formen feilst und Nagelspitzen verlängert. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Grundlagen des Nageldesigns zu erlernen. Du kannst Kurse besuchen, Bücher lesen oder Online-Schulungen absolvieren.

Besonders wichtig sind auch Hygieneschulungen, in denen du nochmal vertiefter lernst, worauf du bei deinem eigenen Nagelstudio achten solltest, welche Desinfektionsmöglichkeiten es gibt etc. Besonders den Selbstständigen würde ich ans Herz legen derartige Schulungen zu besuchen, um nichts falsch zu machen. 

Schritt 3: Übe und perfektioniere deine Fähigkeiten

Sobald du die Grundlagen des Nageldesigns beherrschst, musst du deine Fähigkeiten üben und perfektionieren. Übung macht bekanntlich den Meister, also solltest du so viel Zeit wie möglich damit verbringen, an Freunden oder Familienmitgliedern zu üben. Du kannst auch auf Social-Media-Plattformen wie Instagram oder TikTok nach Nageldesignern suchen, um dir Inspiration zu holen und verschiedene Techniken zu erlernen.

Wenn du die meisten Basis-Schulungen besucht hast, kannst du bei Bedarf in diesem Step auch Fortgeschrittenenschulungen besuchen, um deine Kenntnisse zu vertiefen. Meine Master Ausbildung kann dir hier auch helfen. 

Je mehr Zertifikate du vorweisen kannst, desto mehr Vertrauen haben Kunden zu dir. 

Schritt 4: Suche nach Beschäftigungsmöglichkeiten oder eröffne dein eigenes Geschäft

Nachdem du deine Schulungen absolviert und fleißig geübt hast, musst du entweder nach Beschäftigungsmöglichkeiten suchen oder dein eigenes Nagelstudio eröffnen. Du kannst in einem Nagelstudio arbeiten oder als selbstständige Nageldesignerin arbeiten und deine Dienstleistungen anbieten. Wenn du dein eigenes Nagelstudio eröffnen möchtest, solltest du einen Businessplan erstellen, um sicherzustellen, dass du alle notwendigen Schritte unternimmst, um erfolgreich zu sein.

Schritt 5: Leistungen zur Unterstützung der Existenzgründung beantragen (optional)

Die Agentur für Arbeit kann bei deiner Existenzgründung helfen. Sie bietet verschiedene Unterstützungsmaßnahmen und Beratungsangebote für angehende Selbstständige an. Dazu gehören zum Beispiel:

1. Beratung und Information: Die Agentur für Arbeit bietet kostenlose Beratungsgespräche an, in denen du Informationen zur Gründung eines eigenen Unternehmens erhältst und individuelle Fragen klären kannst.

2. Gründercoaching: Du kannst auch ein Gründercoaching in Anspruch nehmen, das von einem erfahrenen Unternehmensberater durchgeführt wird. Das Coaching beinhaltet die Unterstützung bei der Erstellung eines Businessplans sowie die Hilfe bei der Finanzplanung.

3. Gründungszuschuss: Wenn du arbeitslos bist und eine Existenzgründung planst, kannst du unter bestimmten Voraussetzungen einen Gründungszuschuss beantragen. Dieser Zuschuss soll den Lebensunterhalt während der Gründungsphase sichern. Achte hierbei aber drauf die Leistung rechtzeitig zu beantragen und wirklich alle Voraussetzungen zu erfüllen. Die Agentur für Arbeit möchte in der Regel auch deinen Business Plan vorgelegt bekommen, den du oben bereits ausgearbeitet hast. Hier ist der Link zur genauen Beschreibung der Anforderungen.

4. Vermittlung von Kontakten: Die Agentur für Arbeit kann dir auch Kontakte zu anderen Gründern oder Unternehmen vermitteln, um beispielsweise Netzwerke aufzubauen oder Partner zu finden.

Es lohnt sich also, bei der Agentur für Arbeit nach Unterstützungsmöglichkeiten zu fragen, wenn du eine Existenzgründung planst. 

Schritt 6: Kunden gewinnen

Um Kunden im Nageldesign zu gewinnen, kannst du verschiedene Maßnahmen ergreifen. Hier sind einige Ideen:

1. Social-Media-Präsenz aufbauen: Erstelle Profile auf Instagram, Facebook oder anderen Plattformen und teile dort regelmäßig Fotos deiner Arbeit. Nutze Hashtags, um deine Beiträge zu kennzeichnen und mehr Sichtbarkeit zu erlangen. Ermutige deine bestehenden Kunden, deine Arbeit auf ihren eigenen Konten zu teilen und dich dabei zu verlinken.

2. Netzwerken: Besuche lokale Veranstaltungen oder Messen im Nageldesignbereich, um andere Nageldesigner und potenzielle Kunden kennenzulernen. Tausche Visitenkarten aus und spreche über deine Arbeit.

3. Mundpropaganda: Bitte deine zufriedenen Kunden, Freunde und Familie, für dich Werbung zu machen, indem sie deine Arbeit empfehlen. Überlege dir auch, ein Empfehlungsprogramm aufzusetzen, wo sie für jeden gewonnenen Neukunden belohnt werden.

4. Angebote und Aktionen: Um neue Kunden zu gewinnen, kannst du Sonderangebote oder Rabatte für erste Behandlungen anbieten. Bedenke, dass es auch wichtig ist, eine transparente und faire Preisgestaltung zu haben, damit sich die Kunden langfristig für deine Dienstleistungen entscheiden.

5. Kundenservice: Biete einen hervorragenden Kundenservice an und gehe auf die Wünsche und Bedürfnisse deiner Kunden ein. Schaffe eine entspannte Atmosphäre in deinem Nagelstudio, um den Aufenthalt deiner Kunden so angenehm wie möglich zu gestalten. Wenn du dafür bekannt sind, dass du dich um deine Kunden kümmerst, wirst du von ihnen empfohlen.

6. Weiterbildung: Um deine Fähigkeiten zu verbessern und sich von der Konkurrenz abzuheben, kannst du weiterhin an Fortbildungen und Workshops im Bereich Nageldesign teilnehmen. Zeige deine Zertifizierungen und Auszeichnungen auf deiner Website und deinem Social-Media-Profil, um potenzielle Kunden davon zu überzeugen, dass du ein qualifizierter Profi bist. 

Indem du diese Schritte umsetzt, kannst du deine Präsenz in der Nageldesign-Community stärken und potenzielle Kunden auf dich aufmerksam machen.

Nähere Infos zum Kundenservice

In diesem Kapitel möchte ich etwas näher mit dir auf das Thema Kundenservice eingehen. Ich habe sehr oft die Erfahrung gemacht, das Kunden manchmal nicht wie Kunden behandelt werden. Du musst dir bewusst machen, dass du nur Gewinne erzielst, wenn ausreichend Kunden dein Nagelstudio besuchen. Das heißt, du bist abhängig von ihnen. Daher sollte man mit ihnen auch dementsprechend umgehen und sie schätzen.

Pluspunkte im Kundenservice:

1. Den Kunden aufmerksam grüßen:
   Ich habe oft erlebt, dass Kunden beim Betreten des Nagelstudios nicht gegrüßt oder angeschaut worden sind. Als Kunde hat man dann sofort das Gefühl nicht erwünscht und eine Last zu sein. Das sollte keine Kunde spüren müssen. 
2. Auf die Wünsche des Kunden eingehen:
   Oft passiert es, dass Fotos, die ein Kunde dem Nageldesigner zeigt, gar nicht vom Nageldesigner beachtet werden. Letztendlich entstehen Nägel, die der Kunde gar nicht wollte und dafür auch noch Geld zahlt. Es ist wichtig, dass man genau versteht, was sich ein Kunde wünscht und sich auch regelmäßig abzusichern, ob sie so aussehen, wie die Vorstellungen. Sehr oft verlassen Kunden Studios und machen ihrer Freundin dann eine Sprachnachricht, dass die Nägel nicht so geworden sind, wie sie es haben wollte, aber sie sich nicht getraut hat etwas zu sagen. Vermittle deiner Kundin nie, dass sie sich nicht trauen darf zu sagen, wenn ihr gerade etwas nicht gefällt. 
3. Eigene Kundenboxen erstellen: 
   Wenn du einen Stammkunden hast, der immer wieder kommt, dann empfiehlt es sich hier eine eigene Kundenbox für den Kunden zu erstellen. In dieser Box sind Utensilien enthalten, die nur bei dem entsprechenden Kunden angewendet werden, wie beispielsweise eine Feile. Das macht einen extrem guten Eindruck bei den Kunden und ist dazu noch maximal hygienisch. 
4. Gestalte deinen Kunden einen schönen Aufenthalt:  
   Frauen, die ins Nagelstudio gehen, sehen dieses oft als eine Zeit an, in der sie sich was Gutes tun. Bei vielen ist es so, dass sie sogar daraufhin sparen, um sich regelmäßig die Nägel machen lassen zu können. Gestalte für deinen Kunden also die Selicare-Auszeit so schön wie möglich, sodass sie immer wieder zu dir kommen möchten. Du kannst ihnen einen Kaffee oder etwas anderes zu trinken anbieten. Vielleicht gibst du ihnen auch ein kleines Dankeschön-Geschenk für ihren ersten Besuch mit. Im Winter kannst du ihnen auch anbieten eine beheizbare Decke auf ihrem Stuhl anzumachen. 
5. Erreichbarkeit & Freundlichkeit:
   Es gibt fast nichts schlimmeres, als nicht erreichbar zu sein. Zum einen gehen einem wertvolle Kunden davon und zum anderen macht das auch einen desinteressierten Eindruck. Ich habe schon erlebt, wie mir am Telefon, wenn dann endlich jemand ranging, in einem unfreundlichen Ton mitgeteilt wurde, dass man ausgebucht sei, so, als ob ich dafür verantwortlich sei, dass die Nageldesignerin keine Zeit mehr für neue Kunden hat. Es ist großartig, wenn man geschafft hat ausgebucht zu sein, teile dies einem interessierten Kunden jedoch freundlich mit und biete diesem an, ihn bei einem freien Platz wieder zurückzurufen. Alternativ kannst du anfangen aus Mitarbeiter einzustellen, wenn du das möchtest. 

Fazit: 

Vieles der Punkte ist selbstverständlich mit höheren Kosten verbunden, als bei einem Standard-Nagelstudio. Das sind Punkte, die dich von deiner Konkurrenz massiv abheben lassen und dir letztendlich mehr Gewinne erschaffen, sodass sich die Kosten am Ende also wieder aushebeln. Wenn du dir nach einer gewissen Zeit einen Kundenstamm aufgebaut hast, kannst du beginn die Preise zurecht anzuheben, sodass am Ende auch mehr davon hast. Viele sind bereit für gute Leistungen auch mehr zu zahlen, aber beachte, dass der Preis nicht unfair ist, sondern immer noch bezahlbar bleibt. 

Fast überall spielt die Psychologie eine wichtige Rolle. Wenn du also beispielsweise deinen Kunden nicht ordentlich grüßt etc. sind diese bereits bevor du ihnen die Nägel gemacht hast, negativ voreingenommen und werden deine Arbeit vorzugsweise schlechter bewerten. Daher ist es wichtig sie direkt zu beginn richtig abzuholen und psychologisch positiv einzustellen. Das gelingt dir beispielsweise auch zusätzlich mit einem leckeren Raumduft, der direkt beim Betreten deines Nagelstudios zu riechen ist. 

Viel Erfolg!